Villa Costa

Lucca

    In Lucca, eine Provinzhauptstadt von 80.000 Einwohnern, verliebt man sich auf den ersten Blick und den wirft man am Besten von der zum Schutz gegen Feinde im 16. Jh. errichteten Stadtmauer von insgesamt 4 km Gesamtlänge, die noch heute das Stadtzentrum umgibt und auf der man, um das historische Zentrum herum, spazieren gehen kann. Dabei passiert man die die 6 Eingangstore und die noch älteren Befestigungsanlagen Porta di Borgo und Porta Santi Gervasio Protasio. In der Nähe der Stadtmauer steht der Dom San Martino. Baubeginn für die dreischiffige Pfeilerbasilika war 1060 unter Anselmo Baggio, dem späteren Papst Alexander II. Im Innern findet sich ein Giambologna-Altar, der als Relief das Stadtbild von Lucca zeigt. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das “Volto Sano” Kruzifix, das beim gleichnamigen Fest mit einem Ochsenkarren durch die Altstadt gezogen wird. Besonders erwähnenswert ist die in einem eigenen Stil gestaltete, asymetrische Fassade von Guidetto da Como, die in ihrer Gestaltung der Fassade am Dom von Pisa ähnelt.
    Lucca wurde von den Römern ca. 180 v. Chr. Gegründet, die im Zentrum, der heutigen Piazza San Michele, ein römisches Forum anlegten, weshalb man den Platz noch heute in foro bezeichnet. Auf den Mauern des Forum Romanum errichteten sich die Lucceser im 19. Jh. ihre Wohnhäuser und der Platz dient heute Alt und Jung als malerischer Treffpunkt. In der Nähe befindet sich die Basilika San Frediano aus dem 12. Jh. mit seinem bemerkenswerten Gold-Mosaik von Berlinghiero Berlinghieri. Sehenswert ist auch die Kapelle und das Grabmal der Heiligen Zita. In einem Glassarkophag liegen ihre Gebeine bzw. Ihre Mumie. Nach einer Legende lieh Sie bei einer Heiligen Messe einem alten Bettler einen Pelzmantel, den Sie sich von Ihrer Herrschaft ausgeliehen hatte. Zum Ende des Gottesdienstes war der Bettler verschwunden. Zita fürchtete den Zorn Ihres Dienstherrn, aber nach einer Weile kam der Bettler mit dem Mantel zurück, und gab sich ihr als Jesus Christus zu erkennen. Schon zu Lebzeiten verehrt, wurde Sie 300 Jahre später selig gesprochen. Als man Ihre Gruft öffnete, stellte man fest, das Sie nicht verwest sondern mumifiziert war. Zita ist Patronin der Hausangestellten und Dienstboten. Eines der architektonischen Wahrzeichen von Lucca ist der Torre Guinigi aus dem 15. Jahrhundert. Auf dem Turm wachsen zwei Eichen. Beim Blick von oben auf das Meer von Dachziegeln, Terrassengärten, Glockentürme und den benachbarten Hügeln stockt einem der Atem.
    Lucca ist Geburtsort von zahlreichen Künstlern, vor allem Giacomo Puccini, einer der berühmtesten Komponisten italienischer Opern (La Boheme, Tosca, Madame Butterfly, etc) und Luigi Boccherini, der großartige Komponist und Cellist.Auch der bekannte Portraitmaler aus dem 18. Jh. Pompeo Batoni, wurde hier geboren.
    Lucca bietet nicht nur herrliche Architektur der mittelalterlichen Kirchen, prächtige Paläste und Gärten, sondern ist auch Gastgeber von überregionalen Veranstaltungen wie z. B. seit 1966 des jährlich stattfindenden internationalen Comics & Games Festival, ein Treffpunkt für Produzenten, Verlage und Illustratoren aus der Welt der Comics und Computerspiele, Aus Anlaß des 150. Geburtstages von Puccini (1858-1924) veranstaltet Lucca ein Puccini Festival, in dessen Rahmen bis ins Jahr 2011 über 1100 Musikveranstaltungen stattfinden werden. Neben der klassischen Musik finden jeden Sommer zahlreiche Konzerte von weltbekannten Stars der Popmusik statt. 2011 treten auf der Piazza Napoleone Arcadia Fire (9. Juli), Elton John & Band (14. Juli), Joe Cocker und B.B. King (15. Juli), Amy Winehouse (16. Juli) und James Blunt ( 21. Juli) auf.